Sonja Jost: Mission: Grüne Chemie

Sonja Jost: Mission: Grüne Chemie


Die Reduzierung umweltschädlicher Rohstoffe hat sich eine neue Generation von Gründern auf die Fahnen geschrieben. Junge Unternehmer wie Sonja Jost treiben den Wandel voran.

Die Reduzierung umweltschädlicher Rohstoffe hat sich eine neue Generation von Gründern auf die Fahnen geschrieben. Junge Unternehmer wie Sonja Jost treiben den Wandel voran.

Text: Guido Walter, Foto: Verena Brüning

Chemie aus Deutschland genießt weltweit einen guten Ruf. Unternehmen wie BASF oder Covestro zählen zu den globalen Marktführern. In Berlin forschten Chemiker wie die Nobelpreisträger Fritz Haber, Max von Laue und Otto Hahn. In ihre Fußstapfen treten heute die Chemie-StartUps der Hauptstadt. Sie erfinden Verfahren, die Medikamentenrückstände aus dem Wasser filtern, sie tüfteln an chirurgischen Handschuhen, deren Kunststoff sich nach einem Schnitt selbst verbindet, oder sorgen dafür, dass bei der Produktion von Feinchemikalien für die Arzneimittelherstellung Erdöl durch Wasser ersetzt wird.

Die Idee dazu stammt von Sonja Jost. Die Absolventin der Technischen Universität (TU) Berlin hat mit ihrer Firma DexLeChem eines der ersten Chemie-Start-ups in Deutschland etabliert. Seit der Firmengründung vor fünf Jahren wirbt sie für die Unterstützung von Naturwissenschaftlern, die ebenfalls gründen wollen. „Wir sind auf Platz drei der größten Chemienationen der Welt, unsere chemische Industrie ist die drittgrößte Industrie im Land“, sagt Jost, „aber bis heute gibt es nur allgemeine Förderprogramme zur Existenzgründung. Wir müssen aufpassen, nicht abgehängt zu werden.“

Die 38-jährigeTochter eines italienischen Arbeiters und einer deutschen Ingenieurin ist von der wachsenden Bedeutung der Jungunternehmen für die Chemiebranche fest überzeugt. Das Verfahren von DexLeChem, das erdölbasierte Lösungsmittel bei der Arzneimittelherstellung durch Wasser ersetzt, Edelmetallkatalysatoren schont und wieder nutzbar macht, entspricht dem Anspruch der „Grünen Chemie“, der sich Jost und ihr Team verpflichtet fühlen. Eine Innovation mit hohem Marktpotenzial, sollte man annehmen.

Doch die Hürden seien hoch, sagt Jost. „In der angewandten Chemie werden täglich unzählige wissenschaftliche Publikationen veröffentlicht. Nur ein Bruchteil davon führt später zu marktreifen Produkten.“ Über die Qualität der wissenschaftlichen Erkenntnisse sage dies nichts aus. „Es gibt einfach eine Lücke zwischen Forschung und Markt. Geld fließt nicht für Forschungsergebnisse, sondern erst, wenn die technische Machbarkeit gewährleistet ist.“ DexLeChem hat diese Hürde genommen, arbeitet heute zum Beispiel für AstraZeneca, Sanofi-Aventis und Lonza. So froh Jost über ihre Entwicklungsdienstleistungen für die Pharmariesen ist, bleibt ihr Ziel aber doch die eigene Produktion.

Den vollständigen Artikel über Sonja Jost lesen Sie in der aktuellen Ausgabe unseres Kundenmagazins diskurs. Gern lassen wir Ihnen ein kostenloses Exemplar zukommen. Senden Sie bitte eine E-Mail mit Ihren vollständigen Kontaktdaten an diskurs@weberbank.de

 

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