Welche Auswirkungen hat die Ansiedlung von Tesla in Grünheide?

Welche Auswirkungen hat die Ansiedlung von Tesla in Grünheide?


In Grünheide bei Berlin soll die weltweit größte Produktionsstätte von Elektroautos und -batterien entstehen. Was das konkret für die Metropolregion Berlin-Brandenburg bedeutet, dazu nehmen Vertreter aus Politik und Wirtschaft Stellung.

In Grünheide bei Berlin soll die weltweit größte Produktionsstätte von Elektroautos und -batterien entstehen. Was das konkret für die Metropolregion Berlin-Brandenburg bedeutet, dazu nehmen Vertreter aus Politik und Wirtschaft Stellung.

Text: Redaktion BBE, Foto: Vlad Tchompalov / Unsplash

„Teslas Entscheidung ist sicher auch dem positiven Image Berlins in der Welt zu verdanken. Berlin als vibrierende, hippe Metropole entspricht dem von Tesla gepflegten Image und ‚passt‘ daher aus Unternehmenssicht besser als die übrigen diskutierten Standorte. Die Stadt dürfte ihrerseits von Teslas Image profitieren und weiter an Attraktivität gewinnen. Mit Tesla siedelt sich zudem ein Unternehmen an, das in einem technologischen Zukunftsfeld – der Elektrifizierung und Decarbonisierung der Mobilität – weltweit führend ist. Dies könnte weitere Industrie- und Serviceunternehmen in diesem Bereich nach Berlin ziehen. Mit Teslas Fabrik in Grünheide, den in der Errichtung befindlichen großen Batteriefabriken bei Erfurt und bei Wrocław sowie dem Ausbau der Kathodenproduktion in Schwarzheide könnte ferner der Grundstein für ein größeres Elektromobilitätscluster gelegt sein, das die positive Dynamik verstärkt.“

Dr. Alexander Schiersch
Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Abteilung Unternehmen und Märkte und der Forschungsgruppe Entrepreneurship am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung Berlin
Foto: DIW Berlin

„Die Ansiedlung von Tesla sorgt für viel Aufmerksamkeit für den Wirtschaftsraum Berlin-Brandenburg. Das gefällt uns als wirtschaftsförderndes Projekt sehr gut. Die Entwicklungen in Grünheide werden auch im nahen Berliner Bezirk Treptow-Köpenick, der Gebietskulisse des Regionalmanagements Berlin-Südost ist, zu merken sein. Wie bereits Bezirksbürgermeister Oliver Igel erklärt: ‚Tesla bedeutet Chance und Herausforderung. Neue Arbeitsplätze haben unter anderem auch verkehrliche Auswirkungen, für die es im gesamten Umfeld Lösungen zu entwickeln gilt. Ebenfalls sind entsprechende Voraussetzungen für die notwendige soziale Infrastruktur zu schaffen.‘ Wir sehen gro.es Potenzial für weiteren Zuwachs von technologieorientierten Unternehmen und Branchen, auch auf den vorhandenen Gewerbeflächen im Berliner Südosten, die von der räumlichen Nähe zu Tesla profitieren. Vor allem die beiden Zukunftsorte Adlershof und Schöneweide bieten dafür noch geeigneten Raum sowie die Nähe zu Wirtschaft und Wissenschaft mit exzellenten Fachkräften.“

Jana Herschelmann
Öffentlichkeitsarbeit und Projektmanagement des Regionalmanagements Berlin-Südost
Foto: Kay Herschelmann

„Die Entscheidung, die Tesla Gigafactory in der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg zu bauen, ist ein Ausrufezeichen und ein spektakulärer Beleg für ihre internationale Strahlkraft. Die Hauptstadtregion ist und bleibt das Innovationszentrum für die Mobilität der Zukunft. In Grünheide entsteht die fortschrittlichste Serienproduktionsstätte für Elektrofahrzeuge der Welt. Allein durch die Tesla-Fabrik können 12 000 direkte neue Jobs entstehen. Darüber hinaus könnte es durch die Neuansiedlung indirekt sogar 40 000 weitere Arbeitsplätze geben – davon profitieren Berlin und Brandenburg gleichermaßen. Die Entscheidung zeigt auch: Wirtschaftsförderung endet nicht an der Landesgrenze. Über diesen gemeinsamen Erfolg können wir uns alle freuen. Eine gute Entscheidung – für Tesla, für die Hauptstadtregion, für die Mobilitätshauptstadt und schließlich auch für die Industriestadt Berlin.“

Dr. Stefan Franzke
Geschäftsführer Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie
Foto: Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie GmbH

„Die Ansiedlung von Tesla in Grünheide ist von herausragender Bedeutung für das Land Brandenburg. Dass der US-amerikanische Elektroautohersteller diesen Standort ausgewählt hat, um seine europäische Gigafactory zu errichten, ist ein toller Erfolg, auf den die Landesregierung auch stolz ist. Es ist das größte Ansiedlungsvorhaben in der Geschichte Brandenburgs. Und es zeichnet sich bereits ab, dass diese Milliardeninvestition eine Sogwirkung entfaltet. Tesla ist ein Signal des Aufbruchs in eine Ära, in der Brandenburg aufschließen wird zu den deutschlandweit wirtschaftlich führenden Bundesländern. Wir sind gerade auf dem besten Wege, uns zu einem Zentrum der Elektromobilität zu entwickeln. Und: Unternehmen, die bis vor Kurzem noch nicht einmal wussten, wo Brandenburg liegt, haben uns nun auf der Landkarte entdeckt – als ideale Region für Innovation und Zukunftstechnologien.“

Prof. Dr.-Ing. Jörg Steinbach
Minister für Wirtschaft, Arbeit und Energie des Landes Brandenburg
Foto: Kristin Baumert / MWAE

„Die Ansiedlung ist ein großer Glücksfall für Ostbrandenburg und eine Riesenchance, zu den strukturstarken Regionen aufzuschließen. Durch die weltweite Aufmerksamkeit rückt Ostbrandenburg ins Scheinwerferlicht. Wir erwarten daher nicht nur Tausende neue Arbeitsplätze bei Tesla selbst, sondern mittelfristig auch Jobs bei Zulieferern und Dienstleistungsunternehmen, die sich im Umfeld ansiedeln. Wir setzen mit unserem Projektteam ‚Automotive‘ alles daran, dass möglichst viele Brandenburger und Berliner eine zukunftsträchtige Jobperspektive rund um den neuen Grünheider Automobil-Hub erhalten. Zudem erwarten wir den Zuzug von Fachkräften, was uns als Region guttun wird. Die kleinen und mittelständischen Bestandsunternehmen werden – da bin ich mir sicher – von Kaufkraftzuwächsen und vom Ausbau der Infrastruktur profitieren. Natürlich entsteht auch mehr Wettbewerb um Personal. Darum beraten wir unsere Bestandsunternehmen intensiv bei der Fachkräftesicherung und Qualifizierung.“

Jochem Freyer
Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Frankfurt (Oder)
Foto: Agentur für Arbeit Frankfurt (Oder)

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