Werner Aisslinger: „Berlin ist der ideale Ort für Kreative“

Werner Aisslinger: „Berlin ist der ideale Ort für Kreative“


Werner Aisslinger ist einer der erfolgreichsten deutschen Produktdesigner. Seine Stühle stehen im New Yorker Museum of Modern Art, und Hotels wie das 25hours Hotel Bikini Berlin tragen seine Handschrift.

Werner Aisslinger ist einer der erfolgreichsten deutschen Produktdesigner. Seine Stühle stehen im New Yorker Museum of Modern Art, und Hotels wie das 25hours Hotel Bikini Berlin tragen seine Handschrift.

Text: Judith Jenner, Foto: Hahn+Hartung

Wie eine Mischung aus dem römischen Kolosseum und einem gerade gelandeten Raumschiff wirkt das Hotel The Circle in der Kölner Innenstadt. Das ehemalige Bürogebäude atmet den Charme der Adenauer-Ära, und das nicht nur von außen. In der großen Lobby und in den Zimmern herrschen Pastell- und Metallictöne vor. Auch Marmor und Holzfurnier sind eine subtile Reminiszenz an die Wirtschaftswunderzeit.

Würde das Hotel in Stockholm, London oder Paris stehen, sich in einem Gründerzeitbau oder am Meer befinden, sähe die Einrichtung ganz anders aus. „Der räumliche Kontext entscheidet über unser Interiorkonzept und das Storytelling“, erklärt Designer Werner Aisslinger. Er ist auch für die Innenausstattung des Hotels 25hours im Bikini Berlin oder den benachbarten Food-Court Kantini verantwortlich. Großprojekte wie Hotels oder Malls sind heute für ihn an der Tagesordnung, doch seine Karriere begann Aisslinger weniger als Interior- denn als klassischer Produktdesigner. Aus dem Allgäu kam er zum Studium nach Berlin an die Hochschule der Künste, wie sie damals hieß, und arbeitete bereits als Student bei den Großen seiner Zunft. Ron Arad und Jasper Morrison in London sowie Michele De Lucchi in Mailand gehörten zu seinen Lehrmeistern.

Möbel im MoMa

1993 gründete Werner Aisslinger sein Studio in Berlin. Als einer der wenigen Deutschen fand er schon früh Zugang zu den wichtigsten italienischen Designfirmen. Er entwarf erfolgreich Möbel für Cappellini oder Magis. Aisslingers Stuhl „Juli“, benannt nach seinem Sohn Julian, steht seit 1998 im New Yorker Museum of Modern Art. Seine Designobjekte gewannen zahlreiche Preise.

„Um kreativ zu sein, ist Berlin der ideale Ort. Die Stadt war für mich immer alternativlos“, sagt Werner Aisslinger. „Meine Inspirationen finde ich direkt vor der Haustür.“ Dass er für seine Aufträge durch die ganze Welt reist, betrachtet er als Privileg. In Singapur unterhält er ein Projektbüro für den asiatischen Markt. In Bangkok stellte er gerade seine zweite Shoppingmall fertig, in Zürich ein Hotel und für einen amerikanischen Investor ein hippes Studentenwohnheim im polnischen Łódz ́.

Und wo übernachtet Werner Aisslinger auf Reisen am liebsten? „Wenn ich in einem Cityhotel einchecke, dann möchte ich nicht isoliert in einer Touristenkonserve sitzen, sondern am liebsten an einem Ort sein, der auch für die Einheimischen spannend ist und wo sich Reisende und Locals mischen“, sagt er. Wenn das gelingt, fühlt er sich wohl.

Den vollständigen Artikel lesen Sie in unserem Magazin diskurs Nr. 27. Ein kostenloses Exemplar können Sie per E-Mail an diskurs@weberbank.de bestellen oder rufen Sie einfach Frau Corina Golze unter Tel. 030 – 897 98 914 an.

 

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