Berlins bedeutende Kirchen

Berlins bedeutende Kirchen


So vielfältig wie die Metropole selbst sind auch die Kirchen der deutschen Hauptstadt. Nicht alle sind so berühmt wie der Berliner Dom, doch der Blick auf ihren historischen Kontext lohnt sich.

So vielfältig wie die Metropole selbst sind auch die Kirchen der deutschen Hauptstadt. Nicht alle sind so berühmt wie der Berliner Dom, doch der Blick auf ihren historischen Kontext lohnt sich.

Text: Redaktion BBE, Foto: DHFN / Pixabay

Berlin, Stadt der Kirchen: 404 Gotteshäuser zählt die Metropole*. Neben den Tourismusmagneten wie Gedächtniskirche oder Berliner Dom gibt es zwischen Charlottenburg und Kladow einiges an historisch interessanten Gotteshäusern zu entdecken – eine kleine Auswahl stellen wir hier vor.

St. Peter und Paul auf Nikolskoe

Die evangelische Kirche wurde auf Erlass von König Friedrich Wilhelm III. zwischen 1834 und 1837 erbaut. Ursprünglich für die Bewohner der Pfaueninsel und der von Kleinglienicke erdacht, avancierte das inmitten romantisch anmutender Havellandschaft gelegene Bauwerk schnell zu einer beliebten „Ausflugskirche“. Das Glockenspiel mit 28 Glocken zählt zu den umfangreichsten der Stadt. Das Innere der Kirche steht in einem gewissen Kontrast zu ihrem auf Fernwirkung bedachten, malerischen Äußeren. Sie ist in ihrer Saalform und den Emporen das einzig original erhaltene Beispiel der sogenannten Berliner Vorstadtkirche von Karl-Friedrich Schinkel.

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St George’s

Die Anfänge des ersten anglikalen Kirchenhauses in Berlin gehen auf das Jahr 1855 zurück, als die St George’s Kirche an der Oranienburger Straße nahe des Monbijou Palastes erbaut wurde. Sie stand unter dem Patronat des britischen Königshauses – sowohl Königin Victoria als auch König Edward V besuchten die Kirche – und wurde während des zweiten Weltkriegs weitgehend zerstört. Die Ruine wurde schließlich zu Beginn der DDR-Diktatur eingeebnet. Im britischen Sektor der geteilten Stadt, nahe des Olympiastadions im Westend, entstand 1950 die neue St. George’s Kirche. Bis zum Abzug des britischen Militärs 1994 wurde sie als Garnisionskirche genutzt, heute feiern hier wieder Zivilisten Gottesdienste.

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Gethsemane Kirche

Die Gethsemane Kirche zählt zu den vier kirchlichen Orten der Evangelischen Kirchengemeinde Prenzlauer Berg Nord. Das zwischen 1891 und 1893 erbaute Gotteshaus gilt als Meisterwerk des Kirchenbaumeisters August Wilhelm Friedrich Orth, der den Bau als neugotische Backstein-Hallenkirche entwarf. Die Gethsemane Kirche ist vor allem durch das Wendejahr 1989 bekannt, als tausende Berliner dem Aufruf zu friedlichen Protesten folgten und sich dort zu Mahnwachen und Gebeten trafen. Der mit Kerzen bedeckte Vorplatz der Gethsemane Kirche ist bis heute ein Symbol des friedlichen Widerstands. Nach dem Rücktritt der alten DDR-Regierung kam dort die erste und einzige frei gewählte Volkskammer der DDR zu einem Gottesdienst zusammen.

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Schilfdachkapelle Zum guten Hirten

Nicht weit entfernt von der Dorfkirche Kladow in Spandau befindet sich die Schilfdachkappelle Zum guten Hirten. Sie wurde erbaut, nachdem der Ort durch den Gebietsaustausch 1945 zwei Besatzungszonen zugeordnet worden war und die in West-Berlin lebenden Gemeindemitglieder keinen Zugang mehr zu dem zum Ost-Sektor zählenden Stadtgebiet mit seiner Kirche hatten. 1953 wurde die reetgedeckte Kirche eingeweiht. Das Material für die Kirche – Steine eines zerstörten Gutshofes, das Holz für den Dachstuhl und das Schilf – wurden über die DDR-Grenze nach West-Berlin gebracht.

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Schlosskirche Buch

Die Schlosskirche Buch ist ein bedeutendes Zeugnis Berliner Barockarchitektur. Ihre Pläne stammen von Friedrich Wilhelm Diterichs, der nach der Fertigstellung seines ersten eigenständigen Kirchenbaus Mitarbeiter von Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff, dem bedeutendsten Baumeister des Friderizianischen Rokoko. Der Kirchturm fiel 1943 einem Brand in Folge eines Luftangriffs zum Opfer und beschädigte Dach und den Grundkörper der Kirche schwer. In den 50er und 60er Jahren erfolgten umfangreiche Wiederaufbauarbeiten, die mit der Errichtung eines externen Turms aus Stahlbeton 1963 zunächst ihren Abschluss fanden. Weitere Restaurierungen erfolgten zwischen 1980 und 1989. Im Jahr 2007 wurde ein Förderverein gegründet, der sich für eine originalgetreue Rekonstruktion des Turms einsetzt.

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Berliner Dom

Die Geschichte des wohl bekanntesten Gotteshauses der Hauptstadt begann bereits 1465 mit der Errichtung der St.-Erasmus-Kapelle im neu erbauten kurfürstlichen Schloss zu Cölln auf der Spreeinsel. Nach wechselvollen Jahrzehnten als Kloster- und Pfarrkirche sowie diversen Umbauten ließ Friedrich II. die Kirche abreißen und durch einen barocken Neubau des holländischen Architekten Johann Boumann d. Ä. ersetzen, der 1750 eingeweiht wurde. Zum 300sten Jubiläum von Luthers Thesenanschlag erhielt Karl-Friedrich Schinkel den Auftrag zur Umgestaltung, doch mit der Entwicklung von Berlin zur Metropole wurde der Ruf nach einem „repräsentativeren“ Dom laut. 1893 erfolgte der Abriss; der historische Neubau wurde 1905 eingeweiht. In der Hohenzollerngruft, einer der bedeutendsten Grablegen Europas, ruhen u.a. die Gebeine des Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm zu Brandenburg und Preußenkönig Friedrich I.

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*Quelle; Berliner Morgenpost, 24.11.2018

Für Fragen und weitere Informationen stehen wir Ihnen gern zur Verfügung: Luzi Teber, Leiterin Marketing und Kommunikation, Weberbank Actiengesellschaft, Tel.: (030) 897 98 – 380, luzi.teber@weberbank.de

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