Stiftungen tragen Verantwortung

Stiftungen tragen Verantwortung


Der elfte Berliner Stiftungstag am 20. November dieses Jahres verspricht nicht nur ein gewohnt hochkarätiges Programm, sondern präsentiert sich dazu in einem neuen, rein digitalen Format. Das Konzept und die Umsetzung erfolgen durch die Landesfreiwilligenagentur Berlin.

Der elfte Berliner Stiftungstag am 20. November dieses Jahres verspricht nicht nur ein gewohnt hochkarätiges Programm, sondern präsentiert sich dazu in einem neuen, rein digitalen Format. Das Konzept und die Umsetzung erfolgen durch die Landesfreiwilligenagentur Berlin.

Text: Katharina Hummert, Foto: Alexander Baumann / Shutterstock

Lokale Ideen für unsere lokale Verantwortung – Stiftungen sind Lernorte für Engagement. Diesem Motto folgt der Berliner Stiftungstag 2020. Seit 2004 steht die Veranstaltung unter der Schirmherrschaft des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, seit vier Jahren ist Michael Müller der engagierte Schirmherr. Stiftungen als Lernorte für globale Verantwortung: Die Landesfreiwilligenagentur Berlin unter der Leitung von Geschäftsführerin Carola Schaaf-Derichs füllt das Jahresthema mit Leben, stimmt die Inhalte auf das neue digitale Format ab. „Der Berliner Stiftungstag ist ein Tag der Würdigung aller, die sich in Stiftungen engagieren“, sagt Schaaf-Derichs, „eine Plattform zum Austausch. Wir sind sicher, dass wir dies digital ebenso abbilden können wie in den vergangenen Jahren mit Besuchern vor Ort.“ Damit ist das Rote Rathaus in Mitte gemeint, genauer gesagt dessen Konferenzbereich. „Unsere Austauschformate, die wir für den Berliner Stiftungstag erfolgreich etabliert haben, werden auch dieses Jahr wieder stattfinden“, so die Geschäftsführerin der Landesfreiwilligenagentur. Die teilnehmenden Stiftungen präsentieren sich bei einer „Speakers’ Corner“ im Kurzzeitformat, lernen von- und miteinander in den „Stiftungs-Labs“, erhalten Raum zum Diskutieren, und der Stiftungstalk schließlich vertieft die Themen, mit denen sich Stiftungen aktuell auseinandersetzen. „Wir freuen uns sehr, dass wir hochkarätige Speaker gewinnen konnten“, sagt Schaaf-Derichs, „darunter Kirsten Hommelhoff, die neue Generalsekretärin des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen, und Anetta Kahane, Vorsitzende des Vorstands der Amadeu Antonio Stiftung.“

Berliner Stiftungstag erstmals als rein digitales Format

Seit 2016 findet der Berliner Stiftungstag, inspiriert vom Bundesstiftungstag, im jährlichen Turnus statt; für Carola Schaaf-Derichs und ihr Team ist es die fünfte Veranstaltung in Folge. Mit acht Festangestellten und bis zu weiteren acht Freien am Stiftungstag selbst bereitet sie das Event vor – coronabedingt oft aus dem Homeoffice. „Wir hatten so auf ein ‚gemischtes Format‘ gehofft“, sagt die Managerin, „aber die nötigen Abstandsregeln führen zu einem derart hohen Aufwand und reduzieren dabei gleichzeitig die Anzahl der Besucher vor Ort, dass wir uns konsequenterweise dazu entschlossen haben, in diesem Jahr ein reines Digitalangebot auf die Beine zu stellen.“ Bei dieser Aufgabe setzt die Berliner Landesfreiwilligenagentur auf Multimediaspezialisten mit „Hands-on-Mentalität“, wie Carola Schaaf-Derichs sagt. „Wir haben bereits seit vielen Jahren für andere Events wie den Freiwilligentag zusammengearbeitet, Videos gedreht und vielfach schon online gearbeitet.“ Genau das hat sie auch beim Berliner Stiftungstag vor, so wird der Stiftungstalk live gestreamt und steht dann auf dem YouTube-Kanal der Landesfreiwilligenagentur. Was sie schon jetzt vermisse, erzählt Schaaf-Derichs, sei das traditionelle Get-together mit Stiftungsvertretern, Besuchern und Partnerunternehmen. „Erfahrungsgemäß ist das Get together immer eine erstklassige Kontaktbörse und damit ein wichtiger Bestandteil der Plattform Stiftungstag. Aber auch beim digitalen Treffen wird es einen stimmungsvollen Ausklang geben.“ Es freue sie sehr, auch in diesem Jahr wieder eine Vielfalt an Themen und Akteuren präsentieren zu können: „Wir greifen aktuelle Diskurse in der Stiftungsszene auf, und wir laden gerade auch die neuen Stiftungen der Stadt herzlich ein, sich einzubringen.“ Auf durchschnittlich 30 neue Stiftungen kann Berlin pro Jahr verweisen; dass es 2020 bislang schon 16 sind, mache ihr Mut: „Und der Trend scheint weiterzugehen.“

Kritische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Fragen

Über Information und Austausch hinaus sieht Schaaf-Derichs die Bedeutung des Berliner Stiftungstages auch in der kritischen Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Fragen: „Wir müssen uns immer wieder fragen: Wohin führt bürgergesellschaftliches Engagement? Es geht auch um die gesetzlichen Aspekte.“ Bessere Rahmenbedingungen seien essenziell: „Berlin ist ein herausragendes Beispiel für eine vielfältige Gesellschaft, ideenreich, nach vorn schauend. Doch welche Herausforderungen bringt das mit?“ Themen wie diese kämen in den „Stiftungs Labs“ auf den Tisch; die Ergebnisse der virtuellen Workshops würden auch zum späteren Nachlesen und -hören für die Besucher des Portals des Berliner Stiftungstages zugänglich gemacht. In wenigen Tagen ist es nun so weit, sie sei gespannt und freue sich sehr auf den digitalen Stiftungstag. „Es hat in den letzten Monaten so viele virtuelle Events gegeben, die Interessierten sind inzwischen erfahrene Mitwirkende“, sagt Carola Schaaf-Derichs. Was so viel heißen soll wie: Das wird super. Wie immer.

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